Samstag, 13. Januar 2024

Konversation über und mit Künstlicher Intelligenz in der Dorfgaststätte

Was Witze, Pipi Langstrumpf und die Mägde des Hephaistos mit KI zu tun haben.

Es klang erst mal ganz profan. Vortrag zur Künstlichen Intelligenz und Anwendungen in der Wirtschaft.
Referentin: Frau Dr. Svetlana Meissner, Physikerin und KI-Trainerin, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg.
Und das in einer kleinen Dorfgaststätte mitten in der Niederlausitz? Zumindest ist es nicht alltäglich. Auch die Einladung im Eingangsbereich der Gaststätte Griebner in Klingmühl /Niederlausitz weckte optisch schon mal Interesse.

Hinweis: Links zu Erläuterungen der Fachbegriffe am Schluss des Blogs.
Einladung: KI in der Wirtschaft.
Dr. Svetlana Meissner beim Vortrag zur künstliche Intelligenz in Klingmühl.
Alles begann sachlich, ruhig und unspektakulär. Frau Meissner und zwei ihrer Helfer stellten eine große Leinwand auf und füllten den Tisch vor dem Publikum mit allerlei Technik samt Beamer.
Was ist ein ChatBot?
Auch der Vortrag startete leise. Doch dann entwickelte sich in dem bis auf den letzten Platz gefüllten Saal der Gaststätte Griebner, ein spannender Ritt, beginnend von ersten Vorstellungen von Automation in der Antike, über Programmierung und ersten Versuchen generativer künstlicher Intelligenz, bis zu den aktuellen Anwendungen in der Gegenwart, mit Ausblicken in die nächste Zukunft.

Das, was für ungefähr eine Stunde geplant war, entwickelte sich durch die Interaktion mit dem Publikum, schnell zu einer Veranstaltung, die mehr als zwei Stunden dauerte. Doch dann wurde das Publikum erst mal gebeten, einen Witz zu erzählen.
Der Bot Poe erzählt einen Witz weiter. 
Damit wurde der Bot Poe gefüttert. Und dieser generierte alsbald mehrere Versionen der gleichen Witz-Geschichte „Ein Mann kommt nach Hause … . 
Wie ChatGPT mit einem Witz in die Irre geführt werden kann.
Und schon waren die Anwesenden mitten in den Funktionsweisen von ChatGPT, OpenAI, ChatBots, SozialMedia-Bots, Suchmaschinen-Bots, Bild-Generatoren gefangen.
ChatGPT wurde mit Matheaufgaben gefüttert.
Zum Lösungsweg werden Mathematik-Regeln gleich mit erläutert.
Im Saal waren alle Altersgruppen vertreten, einschließlich einiger Schüler. Diese erkannten sehr schnell, wie KI verwendet werden kann. Und das diese nicht nur wie ein Taschenrechner eine Aufgabe auflösen kann, sondern dazu gleich verschiedene Rechenwege spendiert.

Frau Meissner erklärte, schilderte oder beleuchtete mit leiser, aber ausdauernder Stimme, wie Künstliche Intelligenz funktioniert, sei es durch das Lösen von Matheaufgaben oder das Erstellen von Bildern. Immer in Aktion mit dem Publikum. Sie hat nicht nur gezeigt, was KI kann. Sie erklärte am einem Beispiel, wie ein Tokenizer verwendet wird, um Worte und Sätze in kleine Teile zu zerlegen um sie zu analysieren, um Textdaten in eine für die KI verständliche Form zu bringen. Und warum dies erforderlich ist.
Wie lernt KI verstehen? Ein Tokenizer zeigt es.

3x2 für Pippi Langstrumpf

Am Beispiel des Refrains im Film Pipi Langstrumpf und einer simplen Matheaufgabe, zeigte sich welches Potential Generative KI auch in Naturwissenschaften entwickelt. Die KI zeigte die Fähigkeit, Lösungen für eine scheinbar unlogische Aufgabe zu finden. Dabei wurden aber auch Grenzen sichtbar. Denn KI kann auch in die Irre führen. Das zeigte sich in der Diskussion am Schluss der Veranstaltung.

Googles Bard wird mit Pippi Langstrumpf gefüttert.
Und was Googles Bard daraus generiert.
Google-Bard wurde aus dem Publikum heraus dazu überredet Geschichten um die kleinen Katzen Chilli und Pepper, in verschiedenen Versionen zu erzählen ...
Katzengeschichten von einer Generativen KI.
... und Facebooks Musik-Generator MusikGen, mit wenigen Textzeilen dazu Musik im ¾-Takt zu komponieren. 
Facebooks Musik-Generator genügen schon wenige Worte für eine Melodie.
Frau Dr. Meissner zeigte auch wie sie mit einer simplen Textbeschreibung auf der AI-Plattform Canva ein Bild des Dorfes Klingmühl generiert hatte. Dieses Beispiel führte zu einer Grafik, die eher aus einem Animationsfilm stammen könnte. Trotzdem zeigte das Beispiel die Fähigkeit einer textbasierten generierenden KI im grafischen Bereich. Canva bietet verschiedene AI-Bildgenerator-Apps, darunter Text to Image, DALL·E von OpenAI und Imagen von Google Cloud. Selbst für das Sachgebiet der Architektur steht eine generierende App zur Verfügung.

Und Hephaistos und seine Mägde?

Auch der Ausflug in die Geschichte der KI kam nicht zu kurz. Bereits im antiken Griechenland gab es erste Vorstellungen von Automation. Dem Mythos nach, hatte sich der Gott des Feuers und der Schmiedekunst Hephaistos, zwei äußerst talentierte Mägde geschaffen, die ihm in seinem Berg Olymp zur Hand gingen. Frau Dr. Meissner spannte von dort aus den Bogen über den Prager Golem, welcher eine mystische und tönerne Figur in der jüdischen Geschichte darstellt, über den Universalgelehrten Gottfried-Wilhelm Leibnitz, mit seiner ersten mechanischen Rechenmaschine für die vier Grundrechenarten, bis hin zur Britin Ada Lovelace, die 1843 einen Algorithmus zur Berechnung der Bernoulli-Zahlen entwickelte und somit heute als erste Programmiererin der Welt gilt.

Rasant ging es weiter, von der Touring-Maschine des britischen Mathematikers Alan Turing im Jahr 1936 bis 2006, zur ersten Generativen KI in Form der Übersetzungsplattform Google Translate und Beispielen der heute vorhandenen generativen KI-Formen.
Fr. Dr. Svetlana Meissner in Klingmühl /Niederlausitz.
Anhand einer vereinfachten Darstellung erklärte Frau Meissner die Art des maschinellen Lernens, die in Schichten angeordnete künstliche neuronale Netzwerke umfasst. Wissenschaftler gehen davon aus das so ein neuronales Netzwerk funktioniert . Es besteht aus Softwarekomponenten namens "Knoten", die in Schichten organisiert sind. Dabei führt jede Schicht einen Verarbeitungsschritt aus und gibt ihre Ergebnisse von einer Schicht zur nächsten weiter.

Auch einen Ausflug in die Science-Fiction Literatur kam nicht zu kurz. Unter Anderem zum polnischen visionären Schriftsteller Stanislav Lem, der mit seiner Sammlung an Erzählungen in Summa technologiae bereits 1964 eine Reihe von technologischen und philosophischen Problemen beleuchtete. Womit Frau Dr. Meissner auch schon bei der zukünftigen Entwicklung der Technologie der Generativen KI ankam.

Und es geht weiter?

Wie geht es mit generativer KI weiter?
Mit dem 6. Dezember 2023 startete Google Gemini. Der nächsten Generation generativer KI. Artificial General Intelligence, AGI genannt. Es handelt sich um ein multimodales Modell, das eine Vielzahl von Anwendungen kombiniert. Multimodal bedeutet in diesem Fall, es kann nahtlos mit Bildern, Videos, Audio und Code arbeiten. Was damit möglich ist, wurde wieder mit Hilfe eines Witzes gezeigt.

KI zum selberbauen?

Ja, auch das ist heute möglich. Kostenlose und kostenpflichtige Plattformen gibt es dafür bereits.
Open AI machts möglich. KI zum selber bauen.
Nach einer Pause ging es in eine Fragerunde. Themen wie Anwendungsmöglichkeiten in der Wirtschaft, rechtliche Situation, Echtheit der von KI aufgeführten Quellenangaben und Ethik in der Anwendung, spielten dabei eine Rolle.
Fragerunde.
Dabei zeigte sich das generative KI Tücken bei Quellenangaben entwickelt. Denn wie Frau Meissner betont, KI neigt schon mal zum Phantasieren. Es ist also, bei aller Euphorie der neuen Möglichkeiten, auch Skepsis und gesunder Menschenverstand angebracht. Auch in der Niederlausitz kann generative künstliche Intelligenz diesen nicht ersetzen.

Gespielt wurde auch

Zum Abschluss wurden alle Teilnehmer an einem Wissensquiz mit dem KI-Bot kahoot.it eingeladen. Über einen OR-Code erfolgte die Einwahl mit dem eigenen Handy. Viele Teilnehmer nutzten es und arbeiteten sich durch die 16 Fragen.
Wissensquiz mit dem Publikum.
Natürlich gab es eine Siegerehrung.
Kleine Aufmerksamkeit für eine der drei Siegerinnen des Quiz.

Fast 2 ½ Stunden wie im Fluge. Und der Eindruck, eine digitalen Welt die wieder mal neugierig macht und scheinbar aus den Fugen gerät.

Hinweis: Dieser Blog-Text wurde selbstverständlich unter Verwendung generativer künstlicher Intelligenz verfasst.
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Literatur, 
Quellen und Erläuterungen:


Was sind  Bernoulli-Zahlen?
Die Bernoulli-Zahlen sind eine Folge von rationalen Zahlen, die nach dem schweizerischen Mathematiker Jakob Bernoulli benannt sind. Sie spielen eine wichtige Rolle in verschiedenen Bereichen der Mathematik, insbesondere in der Zahlentheorie, Analysis und der Theorie der speziellen Funktionen. Die Bernoulli-Zahlen werden oft in Zusammenhang mit der Entwicklung von Funktionen, der Berechnung von Summen und anderen mathematischen Operationen verwendet. Die Bernoulli-Zahlen werden üblicherweise mit dem Buchstaben B und einer hochgestellten Zahl dargestellt, z.B. B₀, B₁, B₂ usw.

Quellen:
Künstliche Intelligenz ARIA
Wikipedia: Bernoulli-Zahlen

Was ist ein Bot?
Unter einem Bot (von englisch robot ‚Roboter‘) versteht man ein Computerprogramm, das weitgehend automatisch sich wiederholende Aufgaben abarbeitet, ohne dabei auf eine Interaktion mit einem menschlichen Benutzer angewiesen zu sein.

Quelle: Wikipedia.de
Wikipedia: So funktioniert ein Bot.

Funktionsweisen von ChatGPT, OpenAI, ChatBots, SozialMedia-Bots.
Wikipedia: Wie arbeitet ein ChatBot?

Was ist AGI?
Wikipedia: Artificial General Intelligence (AGI)

Wer ist der Prager Golem?
Der Prager Golem ist eine Figur aus der jüdischen Folklore und Mythologie. Er ist ein Lehmwesen, das angeblich vom Rabbi Judah Loew ben Bezalel im 16. Jahrhundert erschaffen wurde, um die jüdische Gemeinde in Prag vor Angriffen zu schützen. Die Legende besagt, dass der Golem durch das Schreiben eines bestimmten hebräischen Wortes auf seine Stirn zum Leben erweckt wurde und dass er immense Stärke besaß. Allerdings wurde der Golem letztendlich außer Kontrolle geraten und musste wieder "stillgelegt" werden, indem das Wort auf seiner Stirn gelöscht wurde.

Quelle: Künstliche Intelligenz ARIA
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Blog: Mit 8 Megapixeln durch die Niederlausitz

Autor: Vel Thurvik
Fotos: Vel Thurvik

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