Sonntag, 28. Januar 2018

Bahnhof Kunersdorf - Niederlausitzer Bahnfotos -

Fundsache Bahnhof Kunersdorf

Bei Wühlen in alten Kisten kommen manchmal doch interessante Dinge ans Tageslicht. So auch einige ältere schwarz-weiß Fotos vom Bahnhof Kunersdorf (Spree-Neiße Kreis) aus dem Jahr 1980. Der Eingemeindung geschuldet, nannte sich der Bahnhof bis 2003 Bahnhof Papitz, sorbisch Popojce.

Bahnhof Kunersdorf befand sich in Streckenkilometer km 105,04 der Strecke Berlin Cottbus. Zum Bahnhof gehörten noch folgende Stellwerke und Dienstposten:
  • Weichenwärterstellwerk W 2
  • Schrankenposten Po 79 Ortsverbindung Dahlitz - Kolkwitz
  • Schrankenposten Po 74 Ortsverbindung Krieschow - Milkersdorf Vorwerk
  • Schrankenposten Po 75 Ortsverbindung Eichow Wasserwerk in Richtung Babow
  • Haltepunkt Kolkwitz Nord mit Fahrkartenausgabe.
Im Bahnhof Kunersdorf selbst befand sich eine mechanische Vollschranke, der Fahrdienstleiter-Dienstraum kombiniert mit Fahrkartenausgabe, Gepäckabfertigung und im hinteren Teil des Gebäudes der Dienstraum vom Leiter des Bahnhofes und ein beheizter Warteraum für Reisende. Letzter war nur von der Ostseite zugänglich. 


Bahnhof Kunersdorf von der Westseite aus gesehen.

Hinter dem Bahnhofsgebäude in Richtung Cottbus stand noch ein Ölraum als einzelnes Ziegelgebäude. An dieser Stelle entstand später der Relaisraum, als 1987 mit der Stellwerkskonzentration (Rationalisierungsmaßnahme) der Weichenwärter W 2 entfiel.

Bahnhof Kunersdorf 1980. Bahnsteig 1 mit Blick Richtung Osten.
Da die Strecke zwischen Lübbenau und Cottbus bis Dato eingleisig ist, war die Kreuzungs- und Überholmöglichkeit in Kunersdorf von entscheidender Bedeutung für die Durchlassfähigkeit in beide Richtungen. 
Bahnhof Kunersdorf in den Neunzigern, Die mechanische Vollschranke.
Nach dem Umbau des Bahnhofs 1997 bis 1998 verlor der Bahnhof seine Kreuszungs- und Überholmöglichkeit. Ein Umstand der sich wenige Jahre später negativ auf die Durchlaßfähigkeit für den Reiseverkehr auswirken sollte. Im Bahnhof blieb nur ein längerer Gleisstummel der nur von der Vetschauer Seite über zwei Weichen angebunden blieb.

Bahnhof Kunersdorf, der Fahrdienstleiterarbeitsplatz mit Zugnummernmeldeanlage, Analogem Zugfunk und Fernsprechern (Kommandoschrank).
Bahnhof Kunersdorf, Fahrdienstleiterarbeitsplatz mit Beistelltisch und Digitalem Zugfunk in Form von Dicora C.


















Bahnhof Kunersdorf, Fahrdienstleiterarbeitsplatz mit Gleisbildtisch Bauform 2 als Bedienpult.
Bahnhof Kunersdorf, Fahrdienstleiterarbeitsplatz mit Schlüsselwerk.
Über das Schlüsselwerk wurde die Abhängigkeit zwischen mechanischer Vollschranke und der beiden Fahrstraße hergestellt. 
Bahnhof Kunersdorf, Fahrdienstleiterarbeitsplatz. Blockwerk mit
Schlüsselsperren für die beiden Weichen.
Festgelegt wurden die Fahrstraßen über die vier Gleichstromblockfelder. Rechts neben dem kleinen Blockwerk befanden sich die beiden Schlüsselsperren für die noch vorhanden Weichen 3 und 4.

Bahnhof Kunersdorf, Fahrdienstleiterarbeitsplatz als Komplettansicht.
Der baulich sehr schlechte Zustand des Stellwerks lässt sich an den Fenstern sehr gut erkennen.
Bahnhof Kunersdorf, Vorbau für die Schrankenwinde.


















Im Eingangsbereich zum Stellwerk der mechanische Schrankenbock mit Schrankenwindenverschluss. Rechts an der Wand die Freischaltung für die Fahrwegprüfung in Form von Schlüssel mit elektrischer Anbindung.

Bahnhof Kunersdorf, Fahrdienstleiter H. beim schließen der mechanischen Vollschranke.
Immer im Blickpunkt der dörflichen Öffentlichkeit der Fahrdienstleiter beim schließen der Schranke.
Bahnhof Kunersdorf/wendisch Kosobuz bei Nacht.
Während seiner gesamten Geschichte ist der Bahnhof rund um die Uhr besetzt gewesen.
Bahnhof Kunersdorf, Regionalexpress bei der Durchfahrt durch den Bahnhof 2003.
Verkehrshalte hatten lediglich Regionalbahnen. Hier noch DB Regio.


Bahnhof Kunersdorf.
An der Stelle des Fahrradständers befand sich bis Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts die öffentliche Toilette. 

Weichenwärterstellwerk W 2


Bahnhof Kunersdorf, Stellwerk W 2.
An der Ortsverbindung Kunersdorf Siedlung Waldstraße/Klein Limberg nach Dahlitz befand sich auf halben Weg das 1967 gebaute Stellwerk W 2 für den Weichenwärter. Ein altes Vorläufergebäude auf der anderen Gleisseite wurde damit abgelöst. 


Altes Weichenwärter-Stellwerk bis 1967 und späterer Kohleschuppen.
Im Backsteingebäude des Vorläuferstellwerkes hatte der Weichenwärter einen sehr kleinen Aufenthaltsraum. Darin war das Schlüsselwerk des Stellwerks  über das die mechanischen Handweichen 9 und 10 über Schlüssel eingebunden waren. Mit dem Neubau des Stellwerks  W 2 gegenüber diente das alte Gebäude als Kohlenschuppen.

Bis Anfang der 80ziger Jahre war die mechanische Vollschranke nicht signalabhängig. Sie wurde von außerhalb des Stellwerks bedient.
Bahnhof Kunersdorf,
Innenraum des Weichenwärter-Stellwerkes W 2.
Innen befand sich ein mechanisches Stellwerke mit elektrischen Signalen, die aber an Signalhebel angebunden waren. Eine mechanische Vollschranke, vom Innenraum des Stellwerks aus bedient, sicherte den Bahnübergang. Ab 1982 wurde aus der Schranke eine Anrufschranke.

Auf einem kleinen Schreibtisch aus den 50er Jahren standen zwei Fernsprecher. Einer diente als Bahnhofsringleitung und der Zweite war mit der Zugmeldeleitung Kunersdorf- Schrankenposten 79 in Dahlitz, Haltepunkt Kolkwitz Nord und dem Stellwerk Cbn. 
Hinter dem Blockwerk stand ein Heisluft-Kachelofen.
Bahnhof Kunersdorf, Stellwerk W 2. Personenzug Königs Wusterhausen Richtung Cottbus.
Mit der Stellwerkskonzentration 1989 wurden die beiden Weichen 9 und 10 sowie die Signale des Stellwerkes an ein Gleispult WSSB Bauform 2 beim Fahrdienstleiter angebunden. Durch die Aufgabe der Ortsverbindung nach Dahlitz entfiel schon einige Jahre vorher Bahnübergang.

Mit Beginn des 1. Weltkrieges 1914 wurde Kunersdorf ein Verkehrshalt eingerichtet. Ziel war damals die Arbeiter besser zu den Fabriken in Cottbus und Berlin befördern zu können. Zudem war ein reger Landhandel auf dem Bahnhof entstanden. In der Folge entstanden ein Gleisanschluss, Güterboden sowie eine Kopf- und Seitenrampe. Anfang der 90er Jahre wurden die Bedienung des Anschlusses und die Verladetätigkeit aufgegeben. 

Von den übrigen Stellwerken die zum Bahnhof Kunersdorf gehörten habe ich keine Fotos gefunden.

Sonntag, 14. Januar 2018

Schloss und Park Sallgast

Mitten in der westlichen Niederlausitz befindet sich das Schloss Sallgast. Seit seinem Bau im 12. Jahrhundert hat es eine wechselvolle Geschichte und viele Besitzer gesehen. Ursprünglich eine Wasserburg und Wehranlage hat sie sich im 19. Jahrhundert in ein kleines Schloss mit Burgcharakter gewandelt. Die Lage in einem ehemaligem Sumpfgebiet läßt aber auf eine Vorläuferanlage aus slawischer Zeit schließen.
Ebenfalls Ende des 19. Jahrhunderts wurde der weitläufige Park mit Teichanlagen errichtet.
Schloss Sallgast und Vorderteich.

An einem Wintertag 2018 führte schönes Wetter zu Park und Schloss und ließ folgende Bilder entstehen.

Sallgaster Kirche vom Park gesehen.
Natürlich hat der Schloßpark auch seine Bewohner gefunden.

Wildenten auf dem Sallgaster Schloßteich.
Einladung für Spaziergänger ...

Teichanlage an der Ostseite des Schlosses.

Durch den Park führt ein Rundweg mit mehreren Abzweigen in das benachbarten Waldgebiet.

Schloßpark Sallgast, der Rundwanderweg.
Auch einige romantische Plätzchen warten.

Schloßpark Sallgast. Sitzbank an der kleinen Brücke.

Der Rundweg bieten von verschiedenen Seiten sehr schöne Blicke auf das Schloß Sallgast.

Schloss Sallgast von der Westseite


Hinweis: Diese Seite ist zur Zeit in Bearbeitung. Der Blog wird in Kürze weiter geführt.





Samstag, 13. Januar 2018

Zampern in Sallgast

Von Frost bei minus 2°C und einem unangenehmen Ostwind ließen sich die Zamperer nicht abschrecken. Unter dem Motto: In Sallgast spielen die Affen verrückt wenn Tarzan sein Jane beglückt ... ging es durch das Dorf. Hier einige Bilder und Eindrücke von der Stimmung.

Zampern in Sallgast. Der Tiger ist los... vor der Kirche von Sallgast.


























Zampern in Sallgast. Dschungel-Treiben vor der Kirche Sallgast.

Natürlich gab`s die passende Versorgung an heißen und kalten Medien ...

Zampern in Sallgast. Und die mobile Versorgung klappt.
Zampern in Sallgast. Heidnisches Dancing ...

Zampern in Sallgast. Pelztiere beim Wohlfühlen.

Wohin man schaute, das Tierreich ist rege vertreten ...

Zampern in Sallgast. Auch der Obsthändler aus dem Orient war anwesend.

Internationales Flair in Sallgast.

Zampern in Sallgast. Diplomatin aus Zentralafrika ...
selbstverständlich in traditioneller Kleidung.
Nach der Ankunft auf dem Platz vor der Kirche kam es es erst mal zur kontrollierten Stärkung der Zamperer ...

Zampern in Sallgast. Reger Zuspruch an der mobilen Bar.
Der Beweis, heidnische Bräuche und Tänze zurück in der Niederlausitz.

Zampern in Sallgast. Heidnische Tänze vor der Kirche ...
Natürlich ...

Zampern in Sallgast. Tanz ums heidnische Feuer...

Selbstverständlich macht die moderne Technik auch vor heidnischen Zamperern in der Niederlausitz nicht halt. Auch wendische Bräuche folgen dem Trend zum modernen Transportmittel.

Zampern in Sallgast. Und Tiger-Lilly am Steuer ...
Zampern heißt weiter ziehen. Und es geht weiter  ... durch Sallgast.

Zampern in Sallgast. Aufstieg.

Unter dem Schutz der örtlichen Schamanin ...

Zampern in Sallgast. Natürlich begleitet eine Schamanin den Zamper-Zug.

... geht es weiter.

Zampern in Sallgast. Aufbruch.

Selbstverständlich begleitet die mobile Musik-Box die Zamperer.

Zampern in Sallgast. Hier wird Musik noch von Herz und Hand gemacht ...

Letzte Gruppenfotos der Zamperakis.

Zampern in Sallgast. In trauter Gemeinsamkeit die Schamanin von Sallgast und ihre wichtigsten Helferinnen.

Nach dem Abrücken ...

 ....bleibt das heidnische Feuer ...

und ein Brunnen in dem die bösen Geister der Gegend nun gefangen sind. Ihre ruhelosen Schatten toben auf der Säule des Brunnens im Kreis.

Zampern in Sallgast. Ruhelose gefangene Geister auf der Brunnensäule.