Freitag, 20. Januar 2023

Eisiger Göllnitzer Morgen – Niederlausitzer Winterbilder -

Ein überraschendes Weiß hüllte das Lug-Dorf Göllnitz am Morgen des 19. Januar 2023 ein. In der Nacht zuvor hatte es noch mal heftig geschneit. Frost hatte sich dazu gesellt und bot am frühen Morgen Grund für schöne Niederlausitzer Winterbilder. Hier ein kleiner Rundblick von der Straße nach Rutzkau ins Umland.

Göllnitz. Mühsamer Sonnenaufgang über dem Lug.
Sonnenaufgang über dem Lug. Nur langsam arbeitet sich die Wintersonne durch die Schichtwolken des abziehenden Schneeschauers. Links das kleine Waldgebiet des Heedchen. Auf dem kleinen nacheiszeitlichen Dünenfeld des Heedchens befanden sich mal historische Sandgruben.

Göllnitz. Winterlicher Blick zurück.
Die Hecken an der Straße zum Weinberg. Schön anzusehen. Fast wie aus dem Land der Eiskönigin entstiegen.
Göllnitz. Straße nach Rutzkau und zum Weinberg.
Mitte des 14. Jahrhunderts siedelten sich in der nähe der ehemals slawischen Siedlung deutsche Siedler an. Sie bevorzugten das etwas höher gelegene Terrain auf den sanften Hängen der drei Grundmoränen des Ortes.
Durchblick nach Göllnitz zur Straße Am Teich.
Im Hintergrund die Windräder um den Guschner Berg.
Doch so jung wie er vorgibt ist der Ort nicht. Schon Troitsch hat in der Prähistorischen Zeitschrift, Band 2 von 1910, auf die Bronzezeitlichen Friedhöfe hingewiesen. Vor 2600 Jahren bevorzugten die Bewohner der Lausitzer Kultur die sanften Hänge östlich und nördlich des Quellgebietes um den späteren Hafer-Teich.
Die Gegend um Göllnitz war also schon immer für Besiedlung interessant. Das hat zweifellos geologische Gründe. Aufgrund der recht sonnigen Lage und Vielfalt an verschiedenen geologischen Untergründen, entstanden verschiedene Böden auf recht kleinem Raum. Die vor Jahrtausenden reichlich vorhanden Quellen im hügligen Hinterland, ermöglichten sauberes Wasser. Und in den Grundmoränen im heutigen Ort fanden die Siedler Lehme und Beckentone für den Bau von Siedlungen und die Töpferei.

Göllnitz im Winter 2023.
Göllnitz im winterlichen Sonnenaufgang.
Fast scheint es als ob in Göllnitz und dem angrenzenden Lug die Eiszeit zurückkehren möchte. Doch die ist vorerst nicht in Sicht. Aktuell gehen Wissenschaftler von in etwa 50 000 Jahren aus. Also noch etwas Zeit.

Versteckt zwischen den Bäumen des Weinbergs, wirkt die Siedlung wie ein vergessenes Dorf. Im Hintergrund der Galgenberg, ein Rest einer eiszeitlichen Grundmoräne.
Göllnitzer Weinberg im Winter. 
Ursprünglich ein eigenständiges Siedlungsgebiet, der Weinberg. Und Wein wurde hier im Mittelalter tatsächlich mal angebaut.

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