Ein abendlicher Streifzug durch die westliche Altstadt von Uebigau
Schöne Ansichten und Augenblicke lassen manchmal das eigentliche Ziel einer Fahrt in den Hintergrund treten. Uebigau im Abendlicht war so ein Anlass. Hochdruckgebiet Gisela servierte dem Himmel über der kleinen Niederlausitzer Stadt ein strahlendes Blau. Und die schon recht tief stehende Sonne, sorgte in den Straßen für kontrastreiche Ansichten. Beste Voraussetzungen für einen kleinen fotografischen Streifzug durch Uebigaus westliche Altstadt.
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| Geschäftiges Treiben auf dem Markt Uebigau. |
Auf dem Markt des ehemaligen Ackerbürgerstädtchens ist an diesem Freitagabend noch reichlich Betrieb. Kinder klettern auf den Steinbänken vor dem Stadtbrunnen herum, weshalb Fotos vom Brunnen auf später verschoben werden.
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| Torgauer Straße Ecke Kreuzstraße mit Blick zum historischen Markt Uebigau. |
Ein Blick rund um den Markt, lässt ein recht breites Spektrum historischen Häuser und baulicher Epochen erkennen. Auf dem Weg zur Stadtbrücke über den Neugraben, fallen eine Reihe schön sanierter Häuserfronten auf. Beispielsweise die der Bäckerei am Markt.
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| Back- und Konditorwaren mit Cafee, Tee am Markt Ecke Torgauer Straße. |
In der Kreuzstraße fällt das nächste stilvoll sanierte Fachwerkhaus ins Auge.
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| Hübsch saniertes Fachwerkhaus in der Kreuzstraße. |
Wie bei den meisten Niederlausitzer Kleinstädten, hat die Ersterwähnung eines festen Ortes wenig mit der tatsächlichen Entstehung zu tun. So auch in Uebigau. Und irgendwie spürt man das beim schlendern durch die Straßen, die auf den ersten Augenblick merkwürdig angeordnet erscheinen. Deutlich wird das an der Führung der geschlängelten Torgauer Straße. Auffällig auch die Verläufe der Schulgasse, Kreuzstraße, Hirtenstraße, Schlossstraße und Ringstraße.
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| Schulgasse am Abzweig Kreuzstraße. |
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| Die schmale Schulgasse führt direkt zur ehemaligen Lateinschule. |
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| Durchblick zur Ringstraße mit schön erhaltenen Transformatorhaus am Neugraben. |
Denkt man sich jedoch ein paar Jahrhunderte zurück, erklärt sich die Anordnung besser. In einer Zeit wo auch kleine Städte auf einen Kompromiss zwischen Verteidigung, Wirtschaft und Handel ausgerichtet werden mussten, herrschten andere räumliche Zwänge vor. Dazu bestimmte die Landschaft zwischen morastigen Altarmenresten der Schwarzen Elster, Kaisers Lache und Fluth, die Form der Stadt. Wobei Letzteres schon im 16. Jahrhundert zweifellos ein hydrologisches Meisterwerk darstellte.
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| Gebogene Ringstraße am Neugraben, der ehemaligen Fluth. |
Markantestes Bauwerk an der Torgauer Straße, die Brücke über den Neugraben.
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| Brücke über den Neugraben. |
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| Wappen der Stadt Uebigau im Brückengeländer. Ausdruck der Bereitschaft einer Stadt zur Wehrhaftigkeit. |
Überraschender Weise bietet sich von der Brücke ein guter fotografischer Rundblick. Bei der engen Bebauung war das nicht zu erwarten. Hier ein paar Eindrücke.
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| Wildnis am Neugraben in Richtung Hinterm alten Schloss. |
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| Spätherbstlicher Garten am Neugraben. |
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| Torgauer Straße in Richtung Vorstadt. |
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| Torgauer Straße Richtung Marktplatz. |
Beim Rundblick fällt ein weiteres markantes Bauwerk Uebigaus auf. Die Kirche Sankt Nikolai.
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| Durchblick durch die Stadthäuser zu Evangelischen Kirche Sankt Nikolai. |
Doch folgen wir erst mal der Ringstraße entlang des Neugrabens.
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| Neugraben und Ringstraße mit markanter Kirche Sankt Nikolai im Hintergrund. |
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| Schöner herbstlicher Anblick, die Wiese am Neugraben Richtung Friedhof. |
An den Bauwerken beider Uferseiten wird klar, hier standen historische Mühlen. Im Mauerwerk prangt eine zugemauerte Bogentür.
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| Eine Bogentür in der Mauer führt direkt zur Grabenseite. |
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| Natürlicher Herbstschmuck, Roter Wein an einem Gebäude am Ufer des Neugraben. |
Vorbei am ehemaligen Trafohäuschen, führt die gut gepflasterte Straße zu einer Anordnung dreier kleiner Häuser auf einer Straßeninsel. Die kleinen Häuser wirken verlassen, bieten aber trotzdem schöne Motive.
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| Häuserinsel an der ehemaligen Stadtmühle Uebigau. |
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| Hauseingang mit Bewuchs. |
Direkt daneben befindet sich die historische Stadtmühle samt Wohnhaus. Ehemalige Mahlsteine verschiedener Größe weisen den Weg.
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| Historische Wassermühle der Stadt Uebigau. |
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| Mahlsteine vor der historischen Stadtmühle Uebigau. |
Unmittelbar über dem Neugraben das hölzerne mechanische Laufwerk der historischen Mühle.
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| Interessanter Anblick. Das Laufwerk der Mühle im Abendlicht. |
Warum der Zugang gesperrt ist wird schnell deutlich. Hier herumklettern würde kaputtklettern bedeuten.
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| Sperrwerk (Wehr) der historischen Stadtmühle Uebigau. |
Wer mehr über die Stadtmühle Uebigau wissen möchte, hier ein Link: Visitenkarte Uebigau-Wahrenbrück
Auch ein Besuch im Heimatmuseum in der Doberluger Straße, ist in dem Zusammenhang sicher nützlich. Link: Heimatmuseum Uebigau
Bei dem insgesamt recht gut erhaltenen Objekt, stellt sich die Frage nach eventueller Restauration und Einrichtung einer Schaumühle.
Von der Mühle aus zeigt der Neugraben gleich noch mal seine herbstliche Schönheit.
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| Neugraben in Herbstfarben. |
Um die Stadtmühle und Häuserinsel finden sich einige nette fotografische Details. Beleg einer aufmerksamen und pflegenden Hand im Umfeld.
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| Wasserpumpe im Herbstkleid. |
Hier liegen über eine halbe Milliarde Jahre auf dem Boden. Felsenstücke der Rothstein-Formation. In der westlichen Niederlausitz nicht selten, aber sehr sehr alt.
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| 566 Millionen Jahre alte Beetbegrenzung, Felsgesteine der Rothstein-Formation. |
Darunter eine sogenannte Brekzie, ein Zeugnis heftiger tektonischer Verwerfungen aus der Entstehungszeit des Cadomischen Gebirges.
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| Typische Felsen-Brekzie der Rothstein-Formation. |
Ein Gestein aus einer Zeit, als das Leben auf diesem Planeten noch nicht entschieden hatte, was es mal werden wollte. Es war die Zeit Ediacara-Fauna. Eine Welt auf dem Meeresgrund mit Lebewesen, die jeden Science-Fiction Film zweifellos Ehre gemacht hätten.
Wieder in der gut gepflasterten Ringstraße.
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| Hübscher Anblick in der gepflegten Ringstraße. |
In der Kirchstraße bestimmt die Evangelische Kirche Sankt Nikolai das Bild. Gut restauriert, bietet sie einen schönen Blickfang.
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| Evangelische Kirche Sankt Nikolai in der Abendsonne. |
Wer mehr über das Gebäude und seine Geschichte sucht, ein passender Link: Evangelische Kirche Sankt Nikolai Uebigau
Und nun ein paar fotografische Eindrücke rund um die Kirche.
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| Schmale Verlängerung der Straße An der Kirche zum Neugraben. |
Es gibt Augenblicke, da weist die Sonne den Weg. Und dieser zeigt kurioser Weise direkt zum Eingang der Kirche.
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| Interessanter Lichteffekt zum Eingangstor der Kirche Sankt Nikolai. |
Doch auch ein Blick zurück belohnt mit interessanten Lichteffekten.
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| Rückblick Richtung Ringstraße. |
Auch das Kirchengebäude selbst ist sehenswert.
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| Kirche von der Ostseite. |
Auf dem Gelände stehen zwei Denkmale zur Erinnerung an unschöne Zeiten. In Anbetracht der aktuellen weltpolitischen Begehrlichkeiten, sollte jeder diesen Anblick mal sacken lassen.
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| Denkmal an die Gefallenen des 1. Weltkrieges in Uebigau. |
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| Und den noch schlimmeren 2. Weltkrieg. |
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| Gut auf dem Gelände integriert, Gemeinderaum der Kirche Sankt Nikolai. |
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| Südseite der Kirche Sankt Nikolai in Uebigau. |
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| Eingang am Turm und architektonische auffälliges es Treppenhaus. |
Wieder in der Schulgasse, bietet das Pfarramt mit seinem schönen Fachwerk einen abendlichen Blickfang.
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| Pfarramt Evangelisches Pfarramt Uebigau. |
Gleich daneben, sehr praktisch, die ehemalige Lateinschule.
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| Lateinschule als Denkmal. |
Weiter geht es durch die Pfarrstraße in die Nordstraße.
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| Pfarrstraße Richtung Kirche mit Abzweig der Nordstraße. |
Ab der Nordstraße gibt es erst mal bauliches Kontrastprogramm. Verlassene Gebäude. Einzelne in ruinösen Zustand. Wie es scheint, ist die Stadtsanierung bis hierher erst in kleinen Schritten vorgedrungen. Doch Gut Ding braucht seine Zeit und eben Geld.
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| An dem Haus gleich auf der Ecke zur Pfarrstraße, ist die Sanierung irgendwann stehen geblieben. |
Unmittelbar an der Einmündung Ringstraße steht ein kleiner verschachtelter alter Gebäudekomplex. Dessen Zweck erschließt sich von außen nicht recht.
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| Auffälliger Gebäudekomplex an der Ringstraße Ecke Nordstraße. |
Etwas weiter nördlich gibt es wieder gute Entwicklungen zu sehen. Die Nordstraße wandelt sich in eine Eigenheimsiedlung.
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| Eigenheime in der Nordstraße mit der markanten Kirche Sankt Nikolai im Hintergrund. |
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| Und Kunst am Garten gibt es ebenfalls zu sehen. |
Am Ende der Nordstraße öffnet sich ein weiter Blick und überrascht mit herbstlicher Tiefland-Landschaft. Wieder Zeit für einen fotografischen Rundblick.
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| Weiter Blick über die Herbstliche Landschaft am Neugraben. |
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| Der Solarpark Richtung Norden. |
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| Über den Gärten der Stadt tritt der Kirchturm der Sankt Nikolai Kirche imposant in Erscheinung. |
Hier unterquert der Neugraben die Straße zum Gewerbegebiet Nord und bieten ein paar schöne Ansichten.
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| Brücke über den Neugraben. |
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| Herbstlich gelbe Birken am Neugraben südlich der Brücke. |
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| Wenn sich der Spätherbst an das Brückengeländer klammert. |
Mit einem letzten Blick übers Land geht es zurück in die Stadt. Der Termin wartet, doch für die nächsten Tage ist eine Fortsetzung des Streifzuges durch die Niederlausitzer Kleinstadt anvisiert. |
Neugraben und Wiesen.
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Blog: Mit 8 Megapixeln durch die Niederlausitz.
Autor: Vel Thurvik
Fotos: Vel Thurvik
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