Sonntag, 16. Januar 2022

Galgenberg und Grundmoräne

Streifzug über die Mloder und Calauer Grundmoräne

Östlich von Mlode, am Weg nach Saßleben, zweigt rechts Richtung Calau ein alter Weg ab. Folgt man dem Weg Richtung Süden führt dieser durch eine überraschend schöne und interessante Landschaft. Wie auf dem Bild zu sehen ist, steigt das Land etwas an. Auch die Farbe der Böden auf den Feldern ändert sich langsam hin zu Brauntönen.
Weg nach Calau, vorbei am Galgenberg.
Nach wenigen hundert Metern hat das Gelände eine Anhöhe erreicht, von der die flache eiszeitliche Beckenlandschaft Richtung Osten, zwischen Kalkwitz und Saßleben, erkennbar wird. Ein schöner Aussichtspunkt.
Blick in die Beckenlandschaft Richtung Saßleben und Kalkwitz.
Rechts der Galgenberg.
Links neben dem heute asphaltierten Weg, befindet sich mitten auf dem Feld ein kleines kreisrundes Kiefern- und Eichengehölz. Seine runde Form fällt aus der Landschaft. Zwischen den Kiefern hebt sich der Boden noch mal um einen halben Meter. Das Ganze liegt praktisch am Hang des ansteigenden Geländes und ragt wie eine kleine Zunge nach Norden in die Landschaft hinein. Auch scheint ein schwach erkennbarer Ring im Boden zu verlaufen. Eigenartig.

Eine Recherche auf der digitalen Geländekarte zeigt deutliche Strukturen im Boden. Hat doch die Karte die Eigenschaft durch Vegetation und Verschüttung überdeckte Geländeeigenschaften wieder sichtbar zu machen, solange sie sich nicht zu tief im Boden befinden.
Digitales Geländemodell. Skizze der Gegend um den Galgenberg.
Und tatsächlich sind darauf mehrere Ringstrukturen gut erkennbar. Also keine geologisch bedingte Veränderung sondern eher menschlicher Natur. Eine kleine Wallanlage. Wussten also schon vor Jahrhunderten die Menschen diesen Aussichtspunkt zu schätzen.
Und noch etwas enthüllt die Karte. 294 Meter südwestlich Richtung Calau, befindet sich unter dem Boden eine auffällige kreisrunde Senke. Es ist das Gelände der ehemaligen Schäferei.
Ringstrukturen des Galgenberges südöstlich von Mlode.
Folgt man dem Weg weiter, öffnet sich ein schöner Blick nach Süden über die Calauer Grundmoräne auf die Silhouette der Stadt Calau. 
Blick über die Calauer Grundmoräne Richtung Süden.
Der Aussichtspunkt wird von einem großen Findling am Weg gekennzeichnet.
Großer Findling am Weg.
Hier macht der Weg einen rechtwinkligen Knick Richtung Westen und führt über die Aue der Klepna zurück nach Mlode.
Markante Silhouette von Calau mit Kirche und Funkturm.
Einige Meter weiter zweigt ein Feldweg Richtung Süden ab. Vorbei am Superintendenten-Heidchen geht es zurück nach Calau.

Quellen:

Geologische Karte Brandenburgs
http://www.geo.brandenburg.de/lbgr/bergbau

Geoportal Brandenburg
https://geoportal.brandenburg.de/de/cms/portal/start#

https://archive.org/

Mit 8 Megapixeln durch die Niederlausitz.
Autor: Vel Thurvik
Foto: Vel Thurvik


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