Frost gehört zu den Naturerscheinungen, die unsere Umwelt mindestens optisch immer wieder bereichern. Oft auf völlig verschiedene Weise. Also immer auch eine Gelegenheit für reizvolle Winterfotos.
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Baum mit Fäden. |
Auf dem Weg in die südwestlichste Ecke der Niederlausitz, fiel im Finsterwalder Becken zwischen Fischwasser und Rückersdorf so ein schöner Fadenwald auf. Im Licht der tiefstehenden Wintersonne bot sich folgendes Bild:
Eine Minute später, die Kamera in der Hand, begann ein faszinierender Spaziergang.
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Faden-Land. |
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Frost an allem was da ist. |
Zwischen den Bäumen hatte sich noch Nebel vom Morgen gehalten, was dem Spaziergang eine besondere zauberhafte Note verlieh. Jeden Augenblick, so schien es, als könnten Elfen oder Zauberwesen in ihrem Reich nach dem Rechten sehen.
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Zauberwald bei Fischwasser? Nein alles nur Nebel. |
Bemerkenswert, dieses kleine Naturschauspiel trat kurz nach Weihnachten auf. Also Ende Dezember. Welche Spinnenarten haben es noch so spät im Jahr geschafft ihre Netze zu spinnen? Trotz bereits vorhergehendem schlechten Wetter, Sturm und Frostnächten.
Fadenwälder sind weder klassische Wälder noch Urwälder, selbst wenn mancher Urwald aufgrund der Flechten und Moose so aussieht. Fadenwälder sind eine Naturerscheinung. Wir kennen sie meist aus den Herbstmonaten. Ursache sind Spinnenfäden an denen Luftfeuchtigkeit kondensiert. In diesen Fall war es nächtlicher Kältenebel. Der Frost verwandelte dann die winzigen Tröpfchen in Raureif. Ohne längere windstille Zeit funktioniert das natürlich nicht. Gegenwärtige bietet das Hochdruckgebiet mit seiner Inversionswetterlage dafür beste Voraussetzungen.
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Raureif im Märchenwald. |
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Es ist Winter. Verfall überall. |
Sonne und Wind sind größten Feinde des filigranen Naturwunders. Lassen sie sich also von dem flüchtigen schönen Schauspiel einfangen.
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Raureif am seidenen Faden, im wörtlichen Sinne. |
Gelingt es dem blauen Himmel den wabernden Nebel im Wald kurzzeitig zu durchdringen, bekommt dieser einen blauen Touch. Ein schönes, fast mystisches, Schauspiel.
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Blauer Nebel im Wald. |
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Auftauen am Eichenstamm mit Krustenflechte und Spinnenfäden. |
Im Schutz des Waldes konnte so der Fadenwald bis über die Mittagszeit überdauern. Am Boden hat längst das Auftauen begonnen.
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Sonne und Tau auf Zypressen-Schlafmoos (Hypnum cupressiforme). |

Scotty beam my up ...
Nein hier hier wird nicht gebeamt. Wir bleiben auf dem Boden der Natur.
Drei Stunden später, auf der Rückfahrt von den Massdorfer Teichen, hat sich der Fadenwald buchstäblich in Dunst aufgelöst.-----------------------------------------------------
Blog: Mit 8 Megapixeln durch die Niederlausitz.
Autor: Vel Thurvik
Fotos: Vel Thurvik
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