Sonntag, 25. Februar 2024

Kemmen glaziale Hochfläche – Niederlausitzer Winterbilder -

Ein fotografischer Streifzug über die glaziale Hochfläche südlich von Kemmen


Kemmen bei Calau überrascht durch seine schöne grüne Landschaft. Auch hier hatten verschiedene Eiszeiten ihre eisigen Hände im Spiel. Oder besser ihre Gletscher. Zeit für einen einen fotografischen Blick auf die Landschaft, rund um Kemmen in der Niederlausitz.

Kemmen mit historischer Kirche und Windrad.
Gleich vier komplette Eiszeiten überfuhren diese ehemalige Tertiäre Hochfläche und die darin befindlichen alten Miozänen Elbeverläufe. Zurück blieben einige langgestreckte Grundmoränen. Beim Rückzug der letzten großen Saale-Vereisung, hinterließen die Gletscher eine dicke Deckschicht aus allen möglichen Bodenresten, die sie zuvor auf ihrem Weg vom Grund der Ostsee bis in die Niederlausitz,  aufgesammelt hatten.
Die Flachwellige Landschaft der Glazialen Hochfläche bei Kemmen.
Nach dem Rückzug des letzten Gletschersees, hatte der kleine Fluss Klepna die Aufgabe übernommen, ein Tal in die Landschaft zu spülen. Etwas was ihm gut gelungen ist. Und somit hat er der Landschaft ihren vorläufig letzten Schliff geben. Sehen wir sie uns einfach mal an.
Felder und Wald rund um Kemmen.
Schon den steinzeitlichen Bewohnern schien das etwas abseits gelegene Tal Vorzüge zu bieten. Und da es im Tal der Klepna zu dieser Zeit noch recht nass zuging, waren die etwas sandigen Hänge der glazialen Hochflächen, beliebter Siedlungs- und Arbeitsort. Funde von verschiedenen Stein-Werkzeugen, lassen darauf schließen. Und nicht nur das. Auch die ersten steinzeitlichen Bauern müssen die flachen Hänge der Glazialen Hochfläche gemocht haben. Darüber wird, nach der Sichtung durch die Bodendenkmalpfleger, noch zu berichten sein. Hier nur eine kleine Übersicht möglicher Funde.
Links eine kleine Auswahl an möglichen steinzeitlichen Werkzeugen. Rechts Fossilien wie versteinertem Holz und ein Seeigel, das seltene Gestein Leptit und einige Halbedelsteine.
In die Grundmoränen der Gegend stopften die Saale- und Elster-Eiszeiten nicht nur jede Menge Geschiebemergel, feinen Sand, Lehm und Schluff. Eine Vielzahl an eiszeitlichen Gerölle waren das Mittel der Wahl. Teilweise metergroße Blöcke blieben zurück. Darunter auch so manche schöne Besonderheiten, wie Halbedelsteine, Fossilien und allerlei sehr alte Gesteine aus Skandinavien.
Schöne Brekzie im Straßenpflaster am Friedhof von Kemmen.
Großer Skolithensandstein in einem Lesesteinhaufen am Friedhof Kemmen. Eiszeitliches Geschiebe mit zahlreichen Wohnkammern und Grabgängen. Kambrium aus Südschweden.
Auf diese Funde aus der glazialen Hochfläche um Kemmen, wird in einem späteren Blogeintrag gesondert einzugehen sein.

Doch es gab auch fleißige Vorarbeiter. Wenigsten zwei Vorläufer der heutigen Elbe haben die Region um Calau-Kemmen in mehreren Millionen Jahren mit Kiesen, Sanden Ton und zahlreichen Elbegeröllen aufgeschüttet. Darunter verschiedene fossile Hölzer, Chalcedone, Achate, Turmaline, Bergkristall und Amethyste aus Böhmen, Osterzgebirge und Lausitzer Bergland. Dazwischen gastierte auch mal die Nordsee in der Region und hinterließ Miozäne Tone. Wie diese Funde mit den Eiszeiten und den Vorläufern der Elbe zusammen hängen, wird in einem weiteren Blogbeitrag Thema sein.
Ansicht von Kemmen bei Calau mit den beiden Funktürmen.
Was gibts noch zu sehen? Natürlich die neusten Errungenschaften der Menschheit, Windräder und Funkmasten in fast allen Himmelsrichtungen. Sie geben, bei geeigneten Lichtverhältnissen, einen guten Kontrast zum Hintergrund ab. Und Landschaft pur zum Luftholen.

Wandert man von der historischen Kirche in Richtung Osten, bis zum Kemmerner Grenzgraben, hat man von der Allee aus einen guten Blick in Richtung Säritz und in das Klepna-Tal.
Blick vom Kemmener Grenzgraben nach Norden ins Tal der Klepna.
Hinter den Hügeln, Säritz an der Klepna.
Der Grenzgraben tritt aus einem kleinen Wald heraus und trennt die Kemmener glaziale Hochfläche im Westen von der Calauer Grundmoräne im Osten. Entlang des Grenzgrabens führt ein morastiger Weg durch den Wald nach Süden, in Richtung Herrenheide. Ein schöner sehr alter Eichenbestand flankiert den Weg.
Waldweg durch den Lutschk.
Gelegenheit für einen Blick auf die Waldwiese des Lutschk zu werfen. Noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts befanden sich hier drei Teiche. Übrig geblieben ist davon nur ein Sammler an der Straße nach Calau und die leider schlecht gepflegte Waldwiese.
Ehemalige Teiche, heute eine Waldwiese im Lutschk.
Sammler an der Straße Kemmen - Calau.
Etwa 700 Meter weiter südlich trifft man auf den von links kommenden Weg vom Alten Wasserwerk Calau. Folgt man diesem nach rechts, führt er aus dem Wald heraus durch die Felder. Wieder ca. 690 Meter weiter durch den baumbestandenen Weg, zweigt rechts ein Feldweg Richtung Norden ab. Der führt nach etwa 400 Metern weiter zum höchsten Punkt der Umgebung, den 125 Meter hohen Mühlberg. Ein guter Aussichtspunkt.
Gipfel des Mühlberg mit seinen großen eiszeitlichen Findlingen.
Von der ehemaligen Mühle und der Scheune auf dem Berg ist nichts mehr vorhanden. Dafür zweigt links ein Feldweg ab, vorbei an größeren Blockgeröllen, einer kleinen Waldinsel und Lesesteinhaufen.
Weg über den Mühlberg bei Kemmen.
Der lehmige Boden zeigt an, das hier die alte Grundmoräne mit Resten einer Endmoräne, durch die Oberfläche ragt.

Etwa 200 Meter weiter trifft man auf den asphaltierten Weg zurück zum Dorf. Der Funkmast und die Kirche können zur Orientierung dienen. Der Weg endet direkt vor der alten Kirche.

Hält man sich nun rechts in Richtung Westen, erreicht man am Ortsausgang eine Gabelung. Rechts zweigt eine Straße über die Klepna nach Schadewitz ab, einer abgelegenen Waldsiedlung. Gerade aus folgt die Straße nach Craupe. Links, vorbei am Friedhof, beginnt der Alte Weg nach Gollmitz. Ein mittelalterlicher Postweg.

Gut einen Kilometer weiter führt der Alte Gollmitzer Weg durch eine hübsche flache Niederung. An seiner tiefsten stelle färbt sich der Boden auf den Feldern dunkel. Hier liefen einst zwei kleine Fließe zusammen. Einer wurde vom Mühlberg gespeist. Der Zweite kam aus den Endmoränengebiet um Cabel im Süden. Zusammen führte ihr Weg Richtung Nordwesten zur Klepna.
Schadewitz bei Kemmen. Eine fast versteckte Waldsiedlung.
Längst sind beide wegmelioriert. In nassen Jahren, wie Anfang 2024, sammelt sich deren Wasser aber an der Straße Kemmen – Craupe.

Etwa dreihundert Meter weiter zweigt rechts ein Weg Richtung Norden ab. Er führt durch einen flachen Hohlweg zurück zur Straße nach Kemmen. Gelegenheit noch mal einen Blick ins schöne Klepnatal zu werfen und eine nette Rundwanderung wieder an der historischen Kenmener Kirche zu beenden.

Sonntag, 11. Februar 2024

Zampern und Bemerkenswertes in Frankenhain – Niederlausitzer Winterbilder -

Das fröhliches Völkchen von Frankenhain im Schliebener Becken


Eigentlich galt der Streifzug einem ganz anderem Thema als Zampern. Doch bei diesem fröhlichen Völkchen konnte die Foto-Linse nicht widerstehen.

Tradition auch in Frankenhain, zampernd geht es von Haus zu Haus.
Ein bunter Trupp zog durch Frankenhain. Mit ordentlicher Musik und ausgestattet mit allerlei Stimmungs-Masse, ging es durch den Ort im Schliebener Becken.

Zampern in Frankenhain (Schliebener Becken)
Spontan wurde ein Gruppen-Fotoshooting vereinbart. Was natürlich prompt gelang. Und auch die Sonne spielte mit, was zu einigen farbenfrohen Fotos führte.

Foto-Shooting mit kleinem Konfetti-Regen.
Wie üblich bei 8 Megapixel, wurde vereinbart die Fotos dem Verein zur Verfügung zu stellen.

Das alte Reihen-Siedlerdorf aus dem 14. Jahrhundert, verfügt über einige bemerkenswerte Gebäude, die auch die Kriegswirren überstanden haben. Hier zwei davon.

Im Zentrum des Ortes, der heute kein Reihendorf mehr ist, befindet sich ein historischer Glocken- und Feuerwehrturm. Eine eher seltene Kombination. Schon vom Höhenzug der Dürichener Heide aus, ist er gut erkennbar. Leider ist der Gebäudefuß des Fachwerkbaus beschädigt. Wie lange er noch so stehen darf ist offen.

Historischer Glockenturm und Feuerwehrturm in Einem. Selten.
Davor ein kleiner sehr gepflegter Park mit Denkmal und Sitzgelegenheit.
Einige Meter weiter westlich befindet sich ein Haus aus dem Jahre 1848. Gebaut mal als Vierseitenhof. Später offenbar mal ein Gasthaus.

Historisches Haus mit Bogenfenstern aus dem Jahr 1848.
Mit schöner historischer Holztür.
Und nettem Detail, die Jahreszahl 1848.

Geologisches Detail


Auch geologisch ist der Ort bemerkenswert. An seiner Südostseite endet ein uralter Elbeverlauf aus der Holstein-Warmzeit. Am Ende des Elsterglazials vor etwa 320 000 Jahren, arbeitete sich der Senftenberger Elbe-Verlauf nach Nordwesten vor und hinterließ einen vier bis sechs Kilometer breiten Kieszug. Dieser endete in Frankenhain. Markanter Endpunkt ist eine ehemalige Kiesgrube am Südostende des Dorfes.

Ehemalige Kiesgrube in Frankenhain. Heute Badeteich
und Kulturzentrum mit Freilichtbühne.
Der bekannt deutsche Geologe Kurt Genieser, hat das 1962 im Rahmen seiner Forschungen zu den Elbe-Verläufen ermittelt.

Vielen Dank an die Zamperer für die freundliche Aufnahme und die Gelegenheit spontan mehr über das Dorf im Schliebener Becken zu erfahren.

Und weiter geht es mit dem Zampern. Viel Spaß noch.

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Quellen:

Neue Daten zur Flußgeschichte der Elbe
Zielsetzung und Ergebnisse von Kartierungsbohrungen und -schürfen im Pleistozän
des Raumes zwischen Dresden und Berlin
Von KURT GENIESER, Hannover 1962

Funde südlichen Gerölls in Südbrandenburg und Ostsachsen von der Neiße bis zum nördlichen sächsischen Elbtal von Dr. Dieter Schwarz, Cottbus, Deutschland 2012

Freitag, 9. Februar 2024

Einhundertfünfundsiebzig Jahre Eisenbahn in Falkenberg /Elster – Niederlausitzer Eisenbahnliteratur -

 Eisenbahngeschichte Bahnhof Falkenberg (Elster) kompakt

Eisenbahnliteratur gibt es bekanntlich sehr viel. Meist im Bücherregal und im Hochglanz. Oder umfassende Sachbücher der komplexen Eisenbahntechnik, vorwiegend viel Dampf. Doch es gibt auch Literatur die aus dem Rahmen fällt und darum sehr bemerkenswert ist.

Markus Winter, Fahrdienstleiter in Falkenberg, und dem Förderverein „Brandenburgisches Eisenbahnmuseum Falkenberg (Elster) e. V. ist so etwas gelungen.
Titelseite des Heftes 175 Jahre Eisenbahn
in Falkenberg (Elster).
Schon die Titelseite fällt durch den historischen Kontrast auf. Zwei Fotos vom Bahnhof Falkenberg 1848 und heute 2023. Ohne den Titel zu lesen, ist sofort klar, es ist nicht eine der üblichen Festschriften zu einem Jubiläum, nein. Hier beginnt eine Reise mit der Eisenbahn durch die Geschichte des Bahnhofes Falkenberg (Elster). Eines der großen Knoten in Ostdeutschland. Dem Treffpunkt dreier internationaler Eisenbahn-Güterverkehrstrassen, damit schlicht dem Eisenbahn-Arbeitspferd der Niederlausitz.
Geschichte des Eisenbahnknoten Falkenberg (Elster)
in der Niederlausitz.
Auf der ersten Innenseite empfängt den Betrachter ein großformatiges Foto des unteren Bahnhofes aus dem Jahr 1930. Und damit beginnt eine spannende Reise auf über 62 Heftseiten durch die Zeit, mit vielen Fotos prägnanten Schilderungen, Berichten, Dokumenten, Zeitungsausschnitten, Skizzen und Karten. Auch ein Blick in die Stellwerks-Zukunft ist dabei. Die ESTW-Technik soll nach 2030 die Stellwerkstechnik revolutionieren.
62 A 4-Seiten Versehen mit viel Foto- und Bildmaterial.
Innenliegend findet der Leser einen großen ausfaltbaren detailreichen Lageplan beider Bahnhöfe Falkenberg (Elster), aus dem Jahre 1945. Auch das fällt aus dem Rahmen der üblichen Eisenbahnliteratur.
Überraschung mitten im Heft: Historische Gleispläne Stand 1945.
Zum Schluss hat sich der Autor noch etwas Besonderes ausgedacht: Auf Seite 60 erwartet den Leser das letzte Jubiläumsheft aus dem Jahre 1998. „Eine Stadt und ihre Eisenbahn, 150 Jahre Eisenbahnstandort Falkenberg“.
Gute Idee, das Heft im Heft.
Enthalten sind acht Aufsätze verschiedener Autoren zur Geschichte des Eisenbahnstandortes Falkenberg (Elster) und eine Zeittafel.

Eisenbahngeschichte kompakt darzustellen ist schwierig. Doch Markus Winter ist das gelungen. Sachlich, sehr kenntnisreich und voller Fakten, ohne das Langeweile aufkommt. So kann man das A 4-Heft beschreiben. Lesenswert.

Erhältlich ist das Heft beim:

Förderverein
„Brandenburgisches Eisenbahnmuseum
Falkenberg (Elster) e. V.
Schwarzer Weg 1
04895 Falkenberg /Elster

Telefon: (03 53 65) 29 20
E-Mail: kontakt@eisenbahnmuseum-falkenberg.de

Sonntag, 28. Januar 2024

Riesnoer-Teich mit Abendstimmung - Niederlausitzer Winterbilder -

Kleiner abendlicher Streifzug um den Riesnoer-Teich

Auf dem Rückweg von einer kleinen Exkursion zu den Lesesteinhaufen bei Kemmen, ergab sich die Gelegenheit, im letzten Abendlicht dem Riesnoer-Teich zwischen Calau und Plieskendorf einen Besuch abzustatten. Das aktuelle Hochdruckgebiet bot die Gelegenheit für Fotos mit schönem Sonnenuntergang.
Riesnoer Teich im späten Sonnenuntergang.
Fußläufig ist der kleine Teich von Calau aus gut erreichbar. Ein Rundweg führt um das kleine Gewässer. Erfordert aber aktuell wasserfestes Schuhwerk. Mehr dazu weiter unten.
Immer ein Blickfang, der Funkturm von Calau.
In der Bevölkerung liebevoll Antenne genannt, ist der Funkturm seit vielen Jahren ein wichtiger Fixpunkt in der Landschaft. So auch fotografisch.
Eis und Sonnenlicht.
Fast romantisch der Blick auf das Eis, was sich im Schatten am Nordufer erhalten hat.
Blick über den Riesnoer Teich.
Am Ende der Saale-Eiszeit hat sich dieses kleine Tal des Riesno gebildet. Er entspringt in der Herrenheide am alten Wasserwerk, westlich von Calau. Sein Wasser bezieht er aber hauptsächlich aus den Hängen des Töpferberges, dem Funkberg und der Nordseite des Silberberges. Einen knappen Kilometer weiter östlich mündet der Riesno in den Göritzer Flies.
Sickerstellen an der Südseite des Teiches. 
Aufgrund der aktuelle reichlich vorhandenen Sickerstellen um den Teich, ist der Rundwanderweg nur bedingt nutzbar. In weniger wasserreichen Zeiten ist der schmale Pfad um den Teich in weiniger als einer halben Stunde zu bewältigen. Er bietet vor allem im westlichen Teil Gelegenheit die Vogelwelt zu beobachten.

Natürlich hat der Riesnoerer Teich auch Bewohner. Seit vielen Jahren ein Entenpaar.

Die Bewohner des Riesnoer Teiches.
Das verschwindet im letzten Tageslicht in die Dunkelheit an der Westseite. Dem flacheren Teil des Teiches. Vermutlich zum Abendbrot.

Sonntag, 21. Januar 2024

Eisige Kleine Elster-Mündung – Niederlausitzer Winterbilder -

Ein Winterstreifzug um die Mündung der Kleinen Elster

Die recht eisigen Temperaturen und ein frischer Wind, hatten sämtliche Versuche von Wolken am Himmel zunichte gemacht. Ergebnis: Ein strahlend blauer Himmel. Gelegenheit die Mündung der Kleinen Elster zu besuchen. Das führte zu einer Reihe schöner Winterfotos.

Auch wenn die heutige Mündung der Kleinen Elster in die Schwarze Elster eher ein Meliorationsprodukt des Neunzehnten Jahrhunderts ist, hat sie doch etwas Charme entwickelt.


Mündung der Kleinen Elster (links), in die größere Schwarze Elster (rechts).

Auch wenn die heutige Mündung der Kleinen Elster in die Schwarze Elster eher ein Meliorationsprodukt des Neunzehnten Jahrhunderts ist, hat sie doch etwas Charme entwickelt.


Kleine Elster Höhe des Wehrs.

Mit etwa 30 Metern Gefälle, von ihrem Ursprung im Großen Lug bis zur Mündung, ist die Kleine Elster eher ein gemütlicher Fluss. Vor der Melioration mäanderte der Fluss stark. Doch das war nicht immer so. Er hatte auch seine jugendlich-stürmische Phase. Zum Ende des Warthestadiums der Saaleeiszeit entwickelte sich ein großer eiszeitlicher Stausee über das gesamte heutige Flussgebiet, was etwa 120 000 Jahre her ist. Dieser durchbrach zwischen Thalberg und Maasdorf eine Hügelkette. In der Folge ergossen sich riesige Wassermassen in das Elster-Urstromtal. Von einigen Hochwassern abgesehen, geht es heute wieder ruhiger zu.


Blick auf das Land zwischen den beiden Elstern.

Tierisches am Ufer

An dem im Mündungsgebiet recht armen Uferbereich, haben sich doch ein paar Tiere eingerichtet.


Tierische Siedler in der Mündung der Kleinen Elster.

Und hier hat sich noch einer versteckt.


Gut getarnt, aber doch entdeckt. Reiher am Ufer im Jagdfieber.


Abreise. Ihm war der Fotograf wohl doch nicht recht geheuer.

Vom östlichen Damm aus Richtung Norden ein Blick in die weite Ferne.


Dammweg der Schwarzen Elster, Linkes Ufer.

Der Hag

Rechts neben der Mündung der Kleinen Elster befindet sich der Hag mit seiner alten Badeanstalt. Doch die wird immer noch genutzt.


Blick vom Hag auf die Alte Badeanstalt.

Zwei kleine Strände laden in den Sommermonaten zum Baden ein. Der südliche Teil ist der Natur vorbehalten. Vernünftig.


Das südliche Ufer von des Badesees.

Auf dem Hag befinden sich etwas seltsame Sitzgelegenheiten, die scheinbar zum Verweilen dienen sollen. Zumindest die Vogelwelt scheint sich darin recht wohl zu fühlen. Worauf die vielen kleinen Spuren im Schnee deuten.


Winter-Idyll auf dem Hag am linken Ufer der Kleinen Elster.

Stadt Wahrenbrück

Auf der anderen Seite der Schwarzen Elster, die Silhouette von Kirche und Stadt Wahrenbrück.


Silhouette der Stadt im winterlichen Abendlicht

Letzter Blick zurück

Kein Dunst über dem Niederlausitzer Horizont. Die an diesem Tag extrem trockne Luft lässt selbst den sonst üblichen Dunst über dem Horizont verschwinden. Bemerkenswert.

Kontrast auf dem Elsterdamm.
Pures Blau auf Weiß im Abendlicht.

Geplante Ausstellung zum Bahnhof Calau

 15. Januar 2024 Treffen des Geschichtsforums im Heimatverein Calau, mit dem Zweck einer Ausstellung zum Bahnhof Calau.


Gekommen waren etwa 25 Teilnehmer. Darunter eine Reihe ehemaliger Eisenbahner des Bahnhofes. Gäste waren auch ein Archäologen-Ehepaar aus Beeskow und Vertreter vom Finsterwalder Heimatkalender.
Geschäftsführer des Heimatvereines Matthias Nerenz (rechts) stellte den Anwesenden Steffen Doil (links) vor.
Matthias Nerenz, Geschäftsführer des Heimatvereines Calau, stellte erst einmal eine personelle Veränderung im Geschichtsforum vor, Steffen Doil, bisheriger Schriftführer des Heimatvereines.
Geschäftsführer Matthias Nerenz bei der Vorstellung des Projektes.
Ziel der Veranstaltung, Interessenten zu finden und Material zu sammeln um eine kleine Ausstellung über die Geschichte des Bahnhofes Calau zu organisieren. Matthias Nerenz ging auf die Rahmenbedingungen der möglichen Ausstellung ein. Dafür steht dem Heimatverein eine begrenzte Fläche zur Verfügung. Auch eine Media-Box für digitale Unterlagen gibt es.
Sichtung des bereits vorhandenen Materials.
Am Ende des Abends wurde vereinbart weitere Runden folgen zu lassen. Jeder soll mal sichten was er finden oder Bekannte wie ehemalige Eisenbahner sprechen kann. Einladungen dann zukünftig per Mail.

Fazit: Ein gelungener Abend.

Wer sich an dem Projekt beteiligen möchte oder Informationen, Fotos und Unterlagen beisteuern kann, hat die Möglichkeit sich beim Heimatverein Calau zu melden. Heimatverein Calau e. V.

Sonntag, 14. Januar 2024

Vom gelben Vogel, der seltsame Sachen machte – Niederlausitzer Tierfotos -

Oder wie eine Goldammer spontan einen kleinen Arbeitsablauf baute.

Tiere machen manchmal seltsame Sachen. Doch sie tun das selten ohne Grund. Vögel sind da keine Ausnahme.
Goldammer-Männchen auf dem Vordach vom Stellwerk Abzweig Lindthal.
Das Stellwerk Abzweigstelle Lindthal befand sich etwas abgelegen im Wald der Lindthaler Bauernheide. Damit bot es, zwischen den Zugfahrten, gute Voraussetzungen für interessante Tierfotos. So auch im kühlen Frühjahr 2016.
Kohlmeise bei der Arbeit auf dem Stellwerk Abzweig Lindthal.
Ein kleiner Schwarm Kohlmeisen hatte sich um die unter dem Vordach hängenden Meisenkugeln versammelt. Kurz danach gesellte sich ein gelber sperlingsgroßer Vogel dazu. Aufmerksam verfolgte er das Treiben um die Meisenkugel.
Goldammer-Männchen beim Aufsammeln der von den Kohlmeisen
fallengelassenen Getreidekörnern.
Herunterfallende Getreidekörner sammelt er sofort auf. Nachdem er das Getreidekorn im Schnabel geprüft hatte, verschwand er in der Dachrinne des Vorbaus vom Stellwerk.
Goldammer mit Ziel Dachrinne.
Nach etwa einer Minute tauchte er wieder auf. Sein nächstes Ziel, der umlaufende Blitzableiter auf dem Vordach. Besonders das kleine Betonstativ des Blitzableiters hatte es ihm angetan. Das wurde erklettert. Mit einer sehr schnellen Kopfbewegung warf er das Getreidekorn auf das Betonstativ.
Goldammer-Männchen wirft eingeweichtes Getreidekörnchen gegen dem Blitzableiter.
Prallte es ab, wurde es sofort wieder aufgesammelt und der Vorgang wiederholte sich. 
Aufgesammelt und das Ganze noch mal.
Es war nicht schwer den Vogel bei seinem Treiben zu fotografieren. Nur der Augenblick des Wurfs des Getreidekorns auf den Blitzableiter, stellte sich als schweres fotografisches Problem heraus. Die alten welligen Glasscheiben des Fensters führten zu Fehlfokussierungen. Und bei dem nicht gerade üppigen Licht, spendierte die kleine Kamera nur 1/60zigstel Sekunde, mehr nicht. Zu langsam für die flinke Kopfbewegung des Goldammer-Männchens. Nach geschätzten fünfzig Versuchen gelang dann mal ein Foto des Körnchenfluges. Hatte das jeweilige Körnchen ein bestimmtes Stadium erreicht, wurde es im Schnabel einige Zeit hin und her bewegt.
Goldammer dreht und wendet das Getreidekorn im Schnabel.
Goldammer-Männchen, durchgekaut und am Blitzableiter fallen gelassen.
Danach einfach fallen gelassen. Ziel dieser seltsamen Arbeit des Vogels war offenbar das Zertrümmern der Getreidekörner, um an einen bestimmten Inhalt zu gelangen.
Offenbar hatte der Vogel eine clevere Methode entwickelt, um die von den Kohlmeisen verschmähten Getreidekörner zu bearbeiten und damit für sich nutzbar zu machen. Im Laufe der Schicht hatte der kleine Vogel so einen regelrechten kleinen Wall an zertrümmerten Körnern um den Blitzableiter angehäuft. Welchen Inhalt der Getreidekörner ihn besonders interessierte, war wegen seiner flinken Bewegungen nicht zu erkennen. Doch die Vermutung liegt nahe, dass es der Keimling sein könnte.

Fand eine der häufigen Zugfahrten statt, verschwand der Schwarm samt Goldammer. Zwischenzeitlich tauchte ein Buchfink auf. Die Vorbeifahrt der Züge nutzte er, um immer mal von der kleinen Halde zu profitieren. Ihm schienen die Körnerreste um den Blitzableiter verführerisch genug, um selbst eine Dampflok zu ignorieren.
Buchfink-Besuch am Goldammer-Arbeitsplatz.
In unserer Sichtweise als Menschen, unterschätzen wir oft Tiere und ihre geistigen Fähigkeiten. Hier hat ein kleiner Vogel recht spontan eine regelrechte Kette an Abläufen entwickelt, um an ein bestimmtes Ziel zu gelangen. Dazu hat er die Arbeit der Kohlmeisen mit genutzt. Eine erhebliche Leistung für das kleine Vogelhirn.
Goldammer-Männchen hat ganze Arbeit geleistet.
Gegen Mittag war die letzte Meisenkugel alle. Mit dem Kohlmeisenschwarm verschwand auch das Goldammer-Männchen. Dem Buchfinken schien die plötzliche Einsamkeit auch nicht geheuer. Zurück blieb ein kleiner Ring an zertrümmerten Getreidekörnern um den Blitzableiter.