Sonntag, 2. Mai 2021

Kranich-Spaziergang am Schlabendorfer See

 Am Südende des Schlabendorfer See befindet sich eine Vernässungsfläche. Es ist der Auslauf des ehemaligen Tagebau Schlabendorf dessen Restloch heute weitgehend geflutet ist. 

Vernässungsfläche des Schlabendorfer See. Betreten ist lebensgefährlich.

Vernässungsfläche am Südende des Schlabendorfer See.

In den Abendstunden des 01. Mai 2021 nutze ein Kranichpaar die Gunst der Stunde für einen kleinen Spaziergang über diese Fläche.

Schlabendorfer See mit Kranichpaar.
Schlabendorfer See, Kranich auf der Futtersuche.
Schlabendorfer See, Kranich spaziert durch den See.

Wer Kraniche und viele andere Seebewohner erleben möchte hat die Möglichkeit über die Naturwanderungen der Heinz-Sielmann Stiftung. Heinz Sielmann Stiftung Wanninchen

Informationstafel des Stützpunktes Wanninchen der Heinz-Sielmann Stiftung.
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Blog: Mit 8 Megapixeln durch die Niederlausitz.

Autor: Vel Thurvik
Fotos: Vel Thurvik

Sonntag, 25. April 2021

Kirschblüten-Signal

 Sie sind wie ein Symbol des Frühlings 2021, Blüten. Einige besonders schöne Exemplare fanden sich buchstäblich in Nachbars Garten.

Blüten vor blauem Himmel 2021

Kirschblüten Frühling 2021


Freitag, 23. April 2021

Unwetter über Massen

 Wer an Unwetter denkt, hat meist dramatische Bilder von Überschwemmungen, Stürmen und Schneechaos vor Augen. Doch Unwetter können auch schöne Bilder fabrizieren. So war das Mitte April 2021 in Massen bei Finsterwalde/Niederlausitz zu beobachten. 

Gewitter und Regenbogen über dem Energiecenter Massen. 
Ein kleines Unwetter sorgte für ein schönes kontrastreiches Bild des Vorplatzes des Energiecenters.



Samstag, 10. April 2021

Fotografische Wanderung um den Riethgrabenteich

Sonntage laden geradezu fotografischen zum Stöbern in den Landschaften der Niederlausitz ein. Vor allem bei geeigneten Wetter. Und das fand sich am Ostersonntag 2021. Beim Blick vom Gipfel des Tanneberger Eiskellers über die Todtbuschgrabensenke fiel ein Glitzern in einem Stück Wald auf. Der Riethgrabenteich.

Der Riethgrabenteich mit Biberinsel.
Im Landkreis Elbe-Elster gibt es zahlreiche Teiche. Einer davon befindet sich an der Kreisstraße 6228 auf halber Strecke zwischen Massen und Tanneberg. Eine ehemalige Torfgrube hat sich zum Biotop und Angelgewässer entwickelt. Zuständig ist der Landesverband Brandenburg des Deutschen Anglerverbandes (DAV). Mittlerweile haben sich auch Zuwanderer eingefunden und das 1,4 Hektar große Gewässer zum Wohnplatz erkoren. Dazu aber später mehr.
Blick vom Tanneberger Eiskeller in die Todtbuschgrabensenke. Im Hintergrund ist der Wasserturm von Finsterwalde/Niederlausitz zu sehen.

Skizze Riethgrabenteich zwischen Massen und Tanneberg.

Rund um den Teich gibt es einen provisorischen Rundwanderweg. Feste Schuhe sind also angebracht. Und da es sich um die tiefste Stelle in der Todtbuschgrabensenke handelt, kann es mal vor kommen, dass nach starken Niederschlägen das Gelände länger nicht begehbar ist.

Riethgrabenteich von Angelplatz an der Nordostseite.
Aus drei Gräben wird der Teich mit Wasser versorgt. Todtbuschgraben, der an der Buschmühle aus der Kleinen Elster entspringt und der Riethgraben mit seinen beiden Quellen in der Lindthaler Bauernheide. Nördlich des Teiches verläuft ein Sammelgraben aus den Feldern südlich vor Tanneberg. Durch Schleusen sind die Gräben mit dem Teich verbunden. Alle Gewässer versorgen etwas weiter nordöstlich den Tanneberger-Gröbitzer Busch, ein ehemaliges Moor und wichtiges Naturschutzgebiet.

Zufluss zum Riethgrabenteich.
Zufluss Ostseite zum Riethgrabenteich.

Riethgrabenteich, Krautzone im Osten. Lebensbereich vieler Kleintiere und Vögel.
Riethgrabenteich im Abendlicht.

Rund um den Riethgrabenteich erstrecken sich flache Wiesen und Äcker. Folge: Weiter Blick übers Land.

Wiesen am Westrand des Teiches mit Blick Richtung Rahros.
Blick zurück zum Tanneberger Eiskeller.
Richtung Tanneberg ehemalige Brauerei.

Für eine Rundwanderung sollte man wenigstens eine Stunde Zeit mitbringen. Die Ufer sind nicht besonders trittfest, also nicht zu dicht ans Ufer treten.

Riethgrabenteich, Biber am Werke.

Als illegale Zuwanderer haben sich Biber angesiedelt. Ihre Spuren sind rund um den Teich zu finden. Insbesondere der Baumbestand hat unter ihrer Arbeit stark gelitten. Viele Bäume sind stark angefressen und wirken nicht mehr standsicher. Also Abstand halten.

Schwerer Baumschaden durch die Biber.
Biberschaden. Ein leichter Hauch genügt.
Zahlreiche Biberwege führen aus dem Teich in die umgebenden Gewässer.

Riehtgrabenteich. Biberweg.

Riehtgrabenteich. Biberweg durch
den Schilfgürtel.

Mitten in dem länglichen Teich befindet sich eine Insel. Diese haben die Neubürger als Standort für ihre Burg erkoren. Kluger Weise habe sie die Bäume auf der Insel nur wenig beschädigt.

Biberinsel im Riethgrabenteich.
Biberburg im Riethgrabenteich.

Wer angeln möchte, sollte sich einen Anglerschein als Gastangler besorgen. Zum fangen gibt es Blei, Hecht, Aal, Barsch, Schleie. Es gehört jedoch einiges an Geschick zum Angeln. Der Riethgrabenteich ist stark verkrautet.

Hinweis zum zuständigen Anglerverband.

Dafür gibt der Rietgrabenteich und seine Umgebung schöne Bilder ab. Hier eine kleine Auswahl.

Insel-Reflexion.
Riethgraben.
Energie-Riesen.
Im Hintergrund Massen.
Riethgrabenteich im letzten Schimmer.
Abendlicht über dem Riethgraben.
An der Brücke.

Samstag, 3. April 2021

Letzte Hauch des Winters

Einen letzten frostigen Hauch des Winters 2020/2021 hier im Bild. Aufgenommen bei einem kleinen Streifzug durch das Schliebener Becken an der Steigemühle.

Schliebener Becken, Steigemühle. Frost auf Grün.

Bei der Steigemühle handelt es sich um eine historische Mühle mit einem kleinen Teichgebiet im Hintergrund. 

Schliebener Becken, Steigemühle. Frost auf Moos.

Bei geeignetem Wetter und entsprechenden wasserdichtem Schuhwerk kann man die Natur rund um die Teiche erkunden.

Sonntag, 28. März 2021

Stein des Anstoßes

Schaukel-Stein

Bei einer Beräumung eines alten Bauernhofes in der Nähe von Rückersdorf fand sich dieser Stein. Er fiel durch seine längliche Form auf. Für Flussschotter nicht ungewöhnlich. 

Schaukelstein, Seitenansicht.

Doch solche großen Flussgerölle sind in der Niederlausitz eher selten. Meist sind eiszeitliche Geschiebe zu finden. Diese weisen in der Regel Strömungsprofile auf. Wind- und Wasserkanter sind solche Beispiele.

Die Bewohner des Hofes gaben an, dass der Sohn des Hauses den Stein auf einem Feld in der Nähe von Rückersdorf gefunden hat.

Nach einer gründlichen Säuberung lag er nun auf dem Tisch. Bei dem Gestein handelt es sich um stark verkieseltes hellgraues Sandstein-Konglomerat. 20 Zentimeter lang und sein Durchmesser schwankt zwischen 7 und 6,5 Zentimetern. An der Unterseite finden sich Spuren einer rotbraunen Patina aus Eisenhydroxid.

Schaukelstein. Stirnseite, Querschnitt.

Seine ungleichmäßige Form mit einer flachen Unterseite, ließen einen Mahlstein einer steinzeitlichen Getreidemühle vermuten.

Schaukelstein, flache Unterseite. Zu erkennen die beiden versetzten Unterseiten.

Solche Funde sind nicht selten, wurden  Mahlsteine doch häufiger als Grabbeigaben Toten mit ins Grab gegeben. Doch typische Reibespuren eines Mahlsteines fehlen. Statt dessen weißt der Stein an den Längsseiten eine sehr feine längliche Facettenbildung auf.

Durch einen zufälligen Anstoß beim anheben der sonntäglichen Kaffeetasse, begann sich der Stein hin und her zu wiegen. Und er schaukelt recht lange. Neugierig geworden, wurde mal die Zeit gestoppt. Nach mehrfachen Versuchen kristallisierte sich eine Zeit von etwa 31 Sekunden heraus, wenn man ihn in etwa bis auf den Kipppunkt ankippt. Dabei ist es unerheblich wie stark der Anstoß erfolgt. Die Zeit bleibt bei etwa 31 Sekunden Schaukelbewegung. 

Auf der Tischplatte liegend erwies er sich als bemerkenswert instabil. Kleinste Anstöße setzten sofort eine andauernde Schaukelbewegung in gang, vorausgesetzt er liegt auf seiner flachen Unterseite auf. Sie erinnert an die Bewegung einer kleinen Puppenwiege.

Nach längerem Probieren und intensiver Betrachtung, stellte sich als Ursache zwei leicht gegeneinander versetzte flache Unterseiten heraus, die durch eine flache, diagonal durch die Unterseite verlaufende Schwelle, voneinander getrennt sind. 

Rollversuche auf dem Fußboden zeigen ein Verhalten wie das eines regelmäßigen Zylinders. Dabei ist die Form aber ungleichmäßig. Selbst wenn der Stein ausrollt, weicht er nur sehr geringfügig von der linearen Bewegung ab. Auch der leichte längliche  Facettenschliff hindert den Stein nicht daran seine Rollbewegung gerade fortzusetzen. 

Was also sorgt für einen Schwerpunkt im Stein der dieses Verhalten erst ermöglicht?

Schaukelstein, Unterseite. Gut zu erkennen die rotbraune Patina.

Die Befragung einiger Fachleute und Heimatkundler brachte bisher kein plausibles Ergebnis. Es ist auch nicht eindeutig klar ob der Stein von Menschenhand geformt wurde oder lange Lagerung in flachen Gewässern mit nur geringen Strömungen und Wasserstandsänderungen die Ursache für die eigentümliche Form und Oberflächen sind. Für eine längere Lagerung in eisenhaltigen Gewässern sprechen Reste einer rotbraunen Patina an der Unterseite. Doch das kann lange vor einer möglichen Bearbeitung der Fall gewesen sein.

Wer also eine plausible Idee hat um was es sich dabei handelt, Antworten sind gern gesehen.

Sonntag, 21. März 2021

Hillmersdorf und die Geologie

Am Ostrand des Schliebener Beckens befindet sich der kleine Ort Hillmersdorf. Die Hanglage des Ortes lässt einen guten Einblick in das Schliebener Becken zu. Was aber kaum bekannt ist, unter dem Ort lauerte bereits im Jahre 1876 eine handfeste geologische Überraschung. Damals erbohrten im Auftrag der preußischen Bezirksregierung Geologen auf der Suche nach Rohstoffen, den Ostrand der Mitteldeutschen Rotliegendensenke. In Anbetracht der Nähe des Lausitzer Granitkomplexes, hat damals kein Wissenschaftler mit Schichten des Oberrotliegenden so weit östlich gerechnet, was Anlass zu allerlei geologischen Thesen gab.

Geologische Skizze zum Rotliegenden Region Herzberg/Elster-Schliebener Becken.
Quelle: Geologischer Atlas des Landes Brandenburg

Unterhalb des Tertärs wurden in Hillmersdorf nacheinander Buntsandstein, Zechstein und Rotliegendes erbohrt. Die Bezeichnungen werden den meisten noch aus der Schulzeit bekannt sein.

Somit kam es Ende des 19.Jahrhunderts, dass der eher unbedeutende Ort Hillmersdorf in der Geologie und Wissenschaft einen unerwarteten Bekanntheitsgrad erreichte und in der geologisch-wissenschaftlichen Literatur ein häufiger Begriff ist.

Etwa 80 Jahre später setzte erneut eine intensive Rohstoffsuche ein. Im Auftrag der Wismut bohrten sich Geologen durch die Niederlausitz, damit auch durch das Schliebener Becken. Und auch diesmal sollte der Ort Hillmersdorf wieder mit Interessantem aufwarten. Hier stießen die Geologen auf die Ausläufer der südlichen Phyllit-Zone die von mehren geologischen Störungen begrenzt wird. Als Hillmersdorfer Formation geht diese Zone damit in die geologische Literatur ein.

Was ist Phyllit? Bei dem Gestein handelt es sich um einen metamorph überprägten Tonschiefer. Seine feinen Schichten zeichnen sich durch einen seidigen Glanz aus, der ihm sein charakteristisches Aussehen gibt. In ihm bilden sich typische neue Minerale wie Quarz, Feldspat, Chlorite, Augit, Turmaline und Eisenoxide. 

In den 90iger Jahren sorgten weitere Untersuchung zur Entdeckung des Hillmersdorfer Teilblocks. Eine Formation der Senftenberger Blockstruktur im Vorfeld des Lausitzer Massivs. 

Mit der Entwicklung neuer Technologien fand auch die Schwerefeldmessung Eingang in die Geologie. Empfindliche Geräte messen dabei die Verteilung der Schwerkraft auf der Oberfläche des Planeten. Aufgrund unterschiedlicher Dichten von Gesteinen ist auch die Schwerkraft nicht gleichmäßig verteilt. 

Und auch hier sollte Hillmersdorf wieder einen bedeutende Rolle in der Brandenburger Geologie spielen. Bei den Messungen in den 90er Jahren fielen den Fachleuten in einer schmalen Zone von Hillmersdorf bis Sonnewalde erhebliche Störungen des Schwerefeldes der Erde auf. Diese passen zusammen mit Magnetfeldanomalien aus den Messungen des Erdmagnetfeldes. Als Hillmersdorfer-Sonnewalder Anomalie, mit den höchsten Werten der Bouguerschwerestörung in Brandenburg überhaupt, ging diese in die geologische Literatur des Landes ein. Die Hillmersdorfer-Sonnewalder Anomalie ist Bestandteil des Niederlausitzer Schwerehochs, was östlich von Calau den Spreewald erreicht.

Skizze der  Lage des Hillmersdorfer-Sonnewalder Schwerehoch.
Grundkarte: Open Street Map

Als Ursache dieser Störung des Schwerfeldes bei Hillmersdorf nehmen Geologen eine Magmaintrusion aus dem basischen Gestein Diorit im Untergrund an. Östlich von Calau wurde in Bohrkernen dieses Gestein gefunden. 

Damit hat Hillmersdorf gleich in dreifacher Hinsicht in der Geologie einen bedeutenden Namen erhalten, der den Ort über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht hat. 


Quellen: 

Südliche Phyllitzone (SPZ) im Abschnitt Bitterfeld-Döbern (26)
Autoren: Peter Bankwirt, Jürgen Kopp, Bernd Buschmann, Dezember 2001

Wikipedia.de; https://de.wikipedia.org/wiki/Phyllit#

Die nordsudetische Rahmenfaltung. Eine vergleichend geotektonische Studie über den jung- saxonischen Faltungsmechanismus in den Nordsudeten.
Von Dr. Kurt Beyer, Halle (Saale).

Geologischer Atlas des Landes Brandenburg.

Abhandlungen herausgegeben von der Senkenbergischen Naturforschenden Gesellschaft, 37 Band 1921

Dietrich Franke
Geologie von Ostdeutschland (Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern)
Ein Kompendium (Stand 16.02.2021)

Geologische Geschichte der Niederlausitz
Geh. Bergrat Professor Dr. K. Keilhack
Berlin Wilmersdorf 1905