Von einer etwas andere Ernte.
Ein Garten soll ja bekanntlich nicht nur dem gärtnerischen Glück dienen, sondern auch Erträge zustande bringen. Zum Gärtnerischen Ernteglück führen logischerweise geernteten Früchte. Klar, der April ist nicht gerade der Monat für Ernten. Doch was wenn die Beete im Garten völlig unerwartete Früchte tragen? Zum Beispiel französische Münzen?
Französische 20-Centimes Münze 1941, Vorderseite. |
Später am Nachmittag, nach dem gründlichen Reinigen der Münze und einer ordentlichen Tasse Kaffee in der Hand, gestaltete sich die Recherche kurzweilig. Schnell stand fest, es ist die Zeit der Vichy-Regierung 1941 in Frankreich, also den noch unbesetzten Teil des Landes. Flankiert von zwei Weizenähren steht 20 CENTIMES 1941 auf der Vorderseite. Auf der Rückseite ist aufgeprägt ETAT für Staat und FRANCAIS für Frankreich. Als Münzmaterial haben die Hersteller Zink gewählt.
Rückseite der 20-Centimes Münze aus dem Jahre 1941. |
Es handelt sich also um eine Standartwährung und das Gegenstück zur heutigen 20 Cent-Münze, nur eben aus dem 2. Weltkrieg. Herausgegeben ab 1941 und eingezogen 1947. Wer mehr über diese Münze wissen möchte, findet hier Informationen: Numista
Natürlich freut sich der Hobbygärtner auch über solche Ernten, auch wenn der Wert der Münze heute eher gering ist und bestenfalls irgendwo im 1 bis 2 Eurobereich liegen dürfte. Zudem ist die Münze wegen des langen Aufenthaltes im Boden korrodiert.
Erhebt sich die Frage wie diese Münze in eine Gartenkolonie in die Niederlausitz gelangt ist. Abschließend lässt sich die Frage nicht beantworten. Doch naheliegend ist das ein Soldat an der Besetzung Frankreichs 1940 beteiligt war und die Münze aus dem Krieg mitgebracht hat.